Der Löwenzahn ist eine ausdauernde Pflanze, die eine Wuchshöhe von 10-30cm erreicht und in allen Teilen einen weißen Milchsaft enthält. Die Blätter sind 10-30 cm lang. Seine bis zu 1 Meter lange Pfahlwurzel ist außen dunkelbraun bis schwarz. Er gehört zu den Korbblütlern und wird auch als heimischer Ginseng „Meister des Heilens“ bezeichnet. Er ist in der Küche vielseitig verwendbar (Salat, Pesto,…).
Verwendet werden alle Teile der Pflanze, auch medizinisch (Frischpflanzenpresssaft, Tee, Tinktur, Wildgemüse). Er enthält vor allem Bitterstoffe und Vitamin C; Bitterstoffgehalt im Frühjahr in der Wurzel, im Herbst in den Blättern am höchsten
Wichtiger Bestandteil der Frühjahrskur
Verdauungsfördernd, stoffwechselanregend, harntreibend, blutreinigend
Hauptwirkung im Leber-Galle-Bereich
Neueste Forschungsergebnisse bestätigen, dass eine 6-wöchige Löwenzahnkur die Gallensteinbildung deutliche verringert
„Bettseicher“, harntreibende Wirkung der Blätter
Erfahrungsheilkunde: bei Arthrose und Rheuma
In der Winterküche lassen sich die Wurzeln vielfältig verarbeiten: in dünne Scheiben geschnitten als Zugabe zu winterlichen Salaten, Smoothies oder Gemüsepfannen. Oder fein gehackt, getrocknet und geröstet als Kaffee-Ersatz auch "Muckefuck" genannt.
Löwenzahnblüten-Gemüse auf asiatische Art
Knospen und gerade aufgeblühte Blüten sammeln und waschen oder ausklopfen. In einer Pfanne Zwiebelwürfel mit Sonnenblumenkernen oder Cashewnüssen in Olivenöl andünsten, mit Gemüsebrühe und Sojasauce ablöschen und die Blüten hinzugeben. Nach Belieben mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, Curry und Chilli würzen. Die Sauce mit etwas Erdnussbutter sämig machen. Und als Geschmackverstärker frischen Zitronensaft und etwas Rohrzucker zugeben. Passt zu Reis oder Hirse, schmeckt süß, sauer, salzig und bitter.
Muckefuck mit den Wurzeln von Löwenzahn oder Wegwarte
Muckefuck ist ein klassisches Landrezept. Er wird hergestellt aus Getreide, dazu Löwenzahnwurzeln oder die etwas mildere Wegwartenwurzeln, klein gehackt (max. Kaffeebohnengröße), getrocknet und geröstet.
Zutaten
80% Getreide (Gerste, Roggen oder Dinkel), 20% Wurzeln, Wasser
Zubereitung
Getreide und Wurzeln separat braun rösten. Auskühlen lassen. In eine Kaffemühle geben, mahlen und abfüllen. Pro Tasse ein gehäufter Teelöffel voll in eine "Frenchpress" geben und mit heißen Wasser aufgießen. Traditionell kann man auch alles in einem Topf auf dem Holzherd 5 min simmern lassen. Das Nischungsverhältnis von Getreide und Wurzeln kann man je nach Geschmack festlegen. Wurzel kaffee ist koffeinfrei. und magenschonend.
Das Wort Muckefuck leitet sich ab aus dem frenzösischen "mocca faux", auf gut Deutsch falscher Kaffee