Der Obst- und Gartenbauverein Moosbach wurde in der Notzeit nach dem 2. Weltkrieg 1947 gegründet. Die Lebensmittel wurden immer knapper, die Gartenbesitzer gruben Erdbeeren und Blumen um und bauten dafür Kartoffeln an. Um gemeinsame Erfahrung und Ratschläge auszutauschen, wurde der "Obst-, Gartenbau- und Kleintierzuchtverein Moosbach" gegründet. Vor allem war es Frau Betty Wunderlich, die sich für eine Gründung einsetzte. Im Amtszimmer ihres Mannes, des Bürgermeisters Paul Wunderlich, traf man sich zu einer Vorbesprechung und am Samstag darauf, am 25.9.1947, wurde in der Gastwirtschaft Geiger eine öffentlichen Versammlung einberufen und die Gründung des Vereins beschlossen. Es dauert dann noch ein Jahr, bis der Verein dann offiziell ins Vereinsregister eingetragen wurde.
Durch seine alljährlich vor dem Erntedankfest abgehaltenen "Obst- und Blumenschauen" und seine Geselligkeiten trat der Verein im örtlichen Leben besonders hervor. Freunde aus Birnthon und das nachlassende Interesse an der Haltung von Kleintieren erbrachte die Umbenennung in "Obst- und Gartenbau-Verein Moosbach und Umgebung e.V." Für die Obstverwertung wurde zunächst am Kuhtrieb ein Mosthaus errichtet, das von der Familie Häßler betreut wurde. Nach Erstellung der heutigen Kirchenstraße wurde neben der Feuerwehr ein massives Haus errichtet, das zur Zeit allerdings nur noch als Lagerraum genutzt wird.
Auszug aus "Moosbach ein kleines Dorf mitten im Reichswald" von Konrad Eckersberger (1983)
Der erste Teil dieses Heimatbüchleins mit der Geschichte von Moosbach ist nachfolgend einsehbar.
Anfangs waren es 18 Gründungsmitglieder. Die Satzung und die registergerichtliche Eintragung erfolgten erst am 4.August 1949, da waren es schon 28 Mitglieder. 1959 beschloß die Mitgliederversammlung die Namensänderung des Vereins: als OBST- UND GARTENBAUVEREIN MOOSBACH UND UMGEBUNG e.V.. Der Verein ist Mitglied im Bayerischen Landes-/Bezirks- und Kreisverband für Gartenbau und Landespflege e.V.
Jahr | Mitglieder |
---|---|
1948 | 18 |
1949 | 28 |
1958 | 61 |
1968 | 69 |
1978 | 99 |
1988 | 137 |
1998 | 187 |
2008 | 196 |
2018 | 245 |
2023 | 220 |
Die Mosterei wurde anfangs unter heute kaum vorstellbaren Voraussetzungen betrieben, erfreute sich aber eines großen Zuspruchs, so dass auf einem gemeindeeigenen Grund beim neuen Feuerwehrhaus 1962/1964 in Eigenregie und -arbeit ein massives Mosthaus gebaut wurde.
In Moosbach wurde aber auch schon vor der Gründung des OGV Most hergestellt. Das Bild zeigt den Mostbetrieb der Familie Hassler um 1935.
Der Spatenstich für unseren Brunnen war am 11.04.1996, die Einweihung am 01.06.1996, der Osterbrunnen wurde 1997 zum erstenmal geschmückt. Im Jahr 2011 stellte der OGV einen Klapotetz auf der Streuobstwiese als Zeichen für die Gemeinde-Partnerschaft mit Leutschach auf, die ursprünglich von Moosbach ausging. (Das Wort "Klapotetz" kommt vom slowenischen "Klopótec", was schlicht "Klapper" bedeutet, es soll die Vögel von den Weingärten vertreiben und so die Trauben schützen). 2012 pflanzte eine Abordnung aus Leutschach 4 Weinstöcke auf der Streuobstwiese. Aus diesem Anlass fand auch das 1. Weinfest statt.
Als wir auf der Herbstfahrt nach Thalmässing "Bärbels Garten" besuchten, schenkte sie uns einen Eßkastaniensteckling. Josef Rauch zog ihn in seinem Garten hoch und nach einer Zwischenstation bei Familie Rabius konnte das Bäumchen am 30.09.2018 an seinem endgültigen Bestimmungort auf der Streuobstwiese eingepflanzt werden.
Die in die Jahre gekommene Bank am Brunnen wurde durch die Gemeinde durch eine neue ersetzt. Da bei diversen Veranstaltungen sich eine Bank nicht als ausreichend erwiesen hat, stiftete der OGV Moosbach eine weitere Bank. Das Aufstellen im April 2019 übernahm dankenswerter Weise die Gemeinde Feucht.